The Taiga - Mongolei
Unendlich weite Natur und eine tief verwurzelte Kultur des Nomadentums. Hierfür steht die Mongolei. Auf dieser Reise begeben wir uns in den Norden der Mongolei um die Taiga Schutzgebiete sowie die Steppe dieser Region zu erkunden. Dabei lernen wir die Lebensweise der Menschen kennen, welche zwischen diesen beiden Landschaften ihre Heimat gefunden haben und seit Jahrhunderten in dieser rauen Wildnis überleben können.
Die Berge der nördlichen Mongolei gelten als südlichste Ausläufer der sibirischen Taiga und beherbergen eines der bedeutendsten, aber auch bedrohtesten Schutzgebiete des gesamten Landes, welches Heimat vieler seltener Tier- und Pflanzenarten ist. Der Schutz dieses Gebietes und seiner Biodiversität ist unweigerlich an die Urbevölkerung gebunden, welche ihre Yaks in den Ebenen der Steppe grasen lässt und die Taiga für die Jagd und das Sammeln von Wildfrüchten nutzt. Doch selbst an diesen entlegenen Ort sind in den letzten Jahrzehnten die Probleme unserer globalisierten Gesellschaft gelangt und die unkontrollierte Ausbeute der natürlichen Ressourcen sowie die Folgen des Klimawandels bedrohen die Taiga sowie das traditionelle Nomadentum gleichsam. Wir möchten mehr über die enge Beziehung zwischen den Nomaden und der Taiga sowie ihren Tieren in der Steppe erfahren, indem wir beide Ökosysteme erkunden und als Gäste bei Yak-Hirten einkehren.
Die Tour
Wir beginnen unsere Reise in der Hauptstadt Ulan-Baatar einer aufstrebenden Metropole im Herzen Zentralasiens, welche durch rapide und teils unübersichtliche Urbanisierung charakterisiert ist, jedoch auch buddhistische Tempel und Gebäude aus Zeiten des mongolischen Imperiums beherbergt.
Den nächsten Tag brechen wir mit geländegängigen Bussen Richtung Norden auf und kehren für den kommenden Tag in einem buddhistischen Kloster ein um dort mehr über den tibetischen Buddhismus, die wichtigste Religion der Mongolei zu lernen. Anschließend geht es mit den Bussen wieder raus in die Steppe und wir lassen weite Graslandschaften mit Pferdeherden und vereinzelten Jurten an uns vorbeiziehen.
Unser Ziel ist unsere erste Gastfamilie südlich vom kleinen Dorf Hatgal. Hier treffen wir nach einer kurzen Off-Road Fahrt auf unsere lokalen Guides, welche selbst auch heute noch wie ihre Vorfahren Yaks in der Steppe grasen lassen. In diesen Tagen können wir den Alltag der mongolischen Nomaden kennenlernen, in die Kultur unserer Gastgeber eintauchen und in kleineren Gruppen in Gers, den mongolischen Jurten, übernachten. In dieser weiten Landschaft tun wir es unseren Gastgebern gleich und satteln für einen Tag auf Pferde um, damit wir die Weite der Steppe und Lebensweise der Nomaden hautnah erfahren können. Vorherige Reiterfahrung ist nicht zwingend notwendig, unsere Guides werden eine kleine Einführung in den Umgang mit Pferden geben. Nach unserem Ausritt wollen wir in den Jurten unserer Gastgeber mit Yak-Milchtee den warmen Kontrast zur unbarmherzigen Steppe der Mongolei erfahren.
Im zweiten Teil fahren wir dann mit Off Road Bussen durch die Steppe südlich des Khoridol Saridag Gebirges. Vor uns eröffnet sich bald das gewaltige Grasmeer der Darhad Ebene, welche in alle Himmelsrichtungen von majestätischen Bergen umrahmt ist. Nach einer Zwischenübernachtung möchten wir hier am Rande des Gebirges unser Basecamp für die kommenden Tage aufschlagen, mitten im spätsommerlichen Wald der mongolischen Taiga.
Den Abschluss unserer Reise bildet die Rückfahrt nach Ulan-Baatar und eine Hotelübernachtung.
Details zur Reise
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Wissenschaftliche Reiseleitung durch das FRAM Team
Lokale Guides
Leihausrüstung (Zelte, Kocher)
Leihpferde (inkl. Ausrüstung und Guides)
Transferfahrten vor Ort
3 Übernachtungen in Hotels in Ulaanbatar
2 Nächte in Jurten im Kloster Amarbayasgalant
Übernachtungen in Zelten inkl. Frühstück und Abendessen
Übernachtungen bei Gastfamilien (in Jurten oder Zelten) inkl. Frühstück und Abendessen
Tageswanderungen
digitales Vortreffen
thematische Vorträge
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Geologische Entstehung und Reliefentwicklung
Geomorphologische Prozesse und Klimatologie
Permafrost
lokale Ökosysteme
Übergang Taiga und Steppe
Tibetischer Buddhismus, Tempel und Kloster
Nomadisches Leben in Jurten
Viehwirtschaft mit Yaks
Mensch-Umwelt Beziehungen
Klimawandel in Zentralasien
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Die Teilnehmer sollten in der Lage sein, mehrere Stunden am Stück bis zu 15 km in freiem Gelände zu laufen. Für Teile der Tour stehen die Packpferde unserer Guides zur Verfügung, dennoch sollte jeder auch in der Lage sein einen Trekkingrucksack mitsamt der Ausrüstung und dem Essen selbst zu tragen. Das Gewicht der Rucksäcke wird sich auf maximal 20 Kg belaufen. Jeder, der schonmal eine mehrtägige Wanderung mit Zelt durchgeführt hat, sollte von der Kondition her geeignet sein. Es geht bei der Tour nicht um athletische Höchstleistungen, sondern darum einen kleinen Teil der mongolischen Wildnis zu durchwandern um die Natur und Kultur kennenzulernen.
Das Wetter in der Mongolei ist meist trocken und die Sonne scheint praktisch jeden Tag. Dennoch können in der Steppe häufig spektakuläre Gewitter aufziehen und in den Bergen kann es jederzeit zu Regenschauern kommen. Während unserer Reisezeit bewegen sich die Temperaturen tagsüber zwischen 10 – 20 Grad. Nachts können die Temperaturen jedoch auch unter den Gefrierpunkt sinken. Gutes Equipment und Kleidungsschichten nach dem Zwiebel-Prinzip sind daher die Grundvoraussetzung für einen angenehmen Aufenthalt in der Steppe.
Abgesehen von der Hauptstadt werden wir uns außerhalb der Stadt in Regionen ohne fließend Wasser aufhalten, in den Bergen haben wir Zugang zu klaren Bächen und das Wasser während unseres Aufenthaltes in der Steppe wird aus Flüssen gefiltert und abgekocht. Als sanitäre Einrichtungen dienen uns einfache Plumpsklos oder eben die Natur. Die hygienischen Verhältnisse in der Wildnis der Mongolei sind daher eher rudimentär.
Während unseres Basecamps werden wir täglich selber über dem Feuer kochen. Während der Aufenthalte bei Nomaden werden lokale Produkte wie Joghurt, Yak-Fleisch, Milchtee und Butter den größten Teil unserer Ernährung ausmachen, wodurch eine vegane Ernährung eher schwer umsetzbar ist. Durch die Versorgung mit Milchprodukten ist jedoch eine vegetarische Ernährung absolut realisierbar. Die Milchprodukte und das Fleisch stammen direkt von den Herden unserer Gastgeber und sind dadurch von hoher Qualität. Durch lange Kochzeiten und Pasteurisierungen sind die Speisen auch für uns als Mitteleuropäer gut bekömmlich und absolut lecker.
Für die Tour ist auch ein Wanderausritt mit den Pferden unserer Gastgeber geplant, vorherige Reitkenntnisse sind nicht erforderlich, es geht vielmehr um eine Einführung in das Reiten und wir wollen euch die Chance geben dies von mongolischen Nomaden aus erster Hand zu lernen. Eine gute Balance, stabile Knie und natürlich keine Angst vor Pferden sind die Voraussetzungen hierfür.
Die Mongolei kann tatsächlich auf den ersten Blick einen sehr rauen Eindruck machen, mit den hier erwähnten Anforderungen sollte euch jedoch nichts von diesem Abenteuer abhalten und bei Milchtee und frischem Gebäck in einer warmen Jurte, lässt einen die Gastfreundschaft der Mongolen jegliche Strapazen vergessen.
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Wir werden immer wieder gefragt, welche Menschen an unseren Reisen teilnehmen. Hier eine generelle Aussage zu treffen fällt natürlich unglaublich schwer. Trotzdem zeichnet sich ein Trend ab, durch den wir die Teilnehmenden auf unseren Reisen gut beschreiben können. Generell nehmen hauptsächlich Menschen zwischen Mitte zwanzig und und Ende dreißig an unseren Reisen teil. Bei komfortableren Reisen steigt der Altersdurchschnitt meist ein wenig an. Wir setzen aber bewusst auf keiner unserer Touren Altersgrenzen fest. Sofern die körperlichen Voraussetzungen, die Freude an einer Gruppe und die Offenheit gegenüber den Mitreisenden gegeben sind, freuen wir uns über jeden Menschen, der eine besondere Zeit mit uns verbringen möchte. Thematisches Vorwissen oder eine wissenschaftliche Ausbildung sind keineswegs Voraussetzung für ein Verständnis der Inhalte.